Harztour 2025
Harztour 2.0 2025
Durch die Begeisterung des Vorjahrs beflügelt, ging es am 26. Juni 2025 erneut auf die Reise in unser norddeutsches „Gebirge“. Um 8 Uhr morgens starteten im Sonnenschein acht Motorräder samt Fahrer Helmut, Peter N., Ecki, Claus Peter, Andreas, Jens, Jörg und Gerhard S. Richtung Neumünster um die Fahrer Reiner und Jo zu treffen, die sich dem Treck anschlossen. Holger und Hans-Jürgen fuhren per PKW, ebenfalls Siggi und Frau Barbara, voraus und machten das erste Quartier in Soltau beim Bäcker klar. Dummerweise hatte sich das Wetter verschlechtert und die Fahrer trafen feucht mit angekratzter Motivation und halbstündiger Verspätung beim Treffpunkt ein.
Ja, durch den Hamburger Tunnel sind wir mit den Bikes eigentlich ganz gut durchgekommen, haben aber nach ca. einer Stunde einen kurzen Stopp zum Füße vertreten und Wettercheck eingelegt. Die Vorhersage sah bis Soltau so schlecht nicht aus, aber siehe oben. Dennoch waren wir weiter guter Dinge für die nächste Etappe, bei der wir die Autobahn hinter uns ließen und unserem Tourguide Gerhard S. über Land-, Bundes- und Kreisstraßen durch Felder, Wald und Wiesen südwärts folgten und dabei auf kurvenreichen Nebenstrecken die Lüneburger Heide durchquerten.
Weiter ging die Hatz in den Harz. Das Wetter wurde besser und sogar sonnig, sodass die PKW-Besatzungen unser Ziel, das Hotel „Hufhaus“ gegen 14:45 erreichten. Durch die Erfahrungen des Vorjahrs war es ein Einfaches das Schlupfloch für die 5,9 Kilometer lange Waldanfahrt zu finden. Nach Quartiersbezug gab es auf der Sonnenterrasse ein kühles Einlauf-Bier bei sehr warmer Temperatur. Leider änderte es sich sehr schnell, denn es zogen schwarze Wolken auf und ehe wir uns versahen, brach ein Gewittersturm epischen Ausmaßes aus, mit kräftigem Wind und reichlich Regen. Aufgrund dessen warteten wir die Ankunft unser Bike-Brothers im geschützten Inneren des Hotels ab. Die ließen auf sich warten und trafen wegen des Gewitters erst gegen 17 Uhr ein.
Im Großen und Ganzen war die Motorradgruppe auf interessanter Routenführung gut und relativ trocken bis zum Nordharz vorangekommen. Dann erwischte uns allerdings im Endanflug auf unseren Zielpunkt ein heftiges Gewitter mit allem, was dazu gehört. Blitz, Donner, Platzregen und Starkwind mit Sturmböen war angesagt und hatte Straßensperrungen auf Grund umgestürzter Bäume und abgebrochener Äste zur Folge. Zum Glück hatte Gerhard noch eine sehenswerte kurvige Extrarunde eingebaut, so dass wir von direkten Einschlägen im Konvoi verschont blieben.
Nach dem Abendessen sammelte sich das Bikervolk wieder open air und besiegelten den Tag bei Leichtlauföl und Zusatzstoff namens Schierker Feuerstein und Grubenlicht, das allerdings lediglich die Augen zum Leuchten brachte. Kurz vor Mitternacht trafen Kerstin und Matthias, ebenfalls per PKW, ein, womit der Anreisetag sein Ende fand.
Tag zwei stand natürlich im Zeichen einer Ausfahrt, dummerweise war der Wettergott darüber nicht informiert, sodass Vorkehrungen gegen die tropfenförmige Verdichtung der Luftfeuchtigkeit getroffen wurden. Die PKWler nutzten die Zeit um ebenfalls die Gegend zu erkunden und Getränke-Nachschub (nicht ausschließlich Mineralwasser) zu erwerben.
Am frühen Nachmittag ließ die Wetterlage dann doch eine kleine Runde mit den Bikes zu und so sattelten wir auf um die Seitenflanken unserer Reifen verstärkt in die Nutzung einzubeziehen. Es ging ein wenig durch den Ostharz, wo wir schließlich die Rappbodetalsperre mit ihren Sehenswürdigkeiten ansteuerten. Nach ausgiebiger Pause begaben wir uns auf neuer Route auf den Rückweg zum Basislager „Hufhaus“. Kurze Zeit später traf auch unser Nachzügler Timo, der allein die gesamte Strecke auf seiner Bandit bewältigt hatte, ein und vervollständigte unsere Gesellschaft.
Glücklicherweise änderte sich das Wetter gegen Abend und wir genossen die Abendsonne vor unserer, liebevoll genannten, Baracke Nummer 5 bis wir gegen 21 Uhr von lauten Discotönen aufgefordert wurden an der Poolbar, die nur wenige Schritte entfernt war, den einen oder anderen Cocktail als Nachttrunk zu genehmigen. Viele folgten dem Ruf und die Begriffe „Grünen Wiese“, „Sex on the Beach“ und „Mai Thai“ bekamen plötzlich ganz neue Bedeutungen. Inzwischen hatte sich das Hufhaus gut gefüllt und so blieb es nicht aus, dass wir mit anderen Gästen Kontakt aufnehmen konnten und gemeinsam einen vergnügten Abend verbrachten.
Am Sonnabend forderte die Sonne die Biker zu nächster Ausfahrt. Endlich die erhoffte Witterung. Kein Regen und sonnig, aber nicht zu warm. So gefiel es uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück und der Erledigung der körperlichen Notwendigkeiten war die Gruppe gegen 09.30 Uhr abfahrbereit und wir rollten, unter den Blicken unserer Nachbarn, vom Hof. Die vorgesehene Tagestour sollte uns diesmal durch den Westharz führen und Jens sollte vorweg fahren. Also los! Erstmal raus aus dem Wald und einschwenken auf die B4. Vorbei an Sorge und Elend folgten wir dem Asphalt Richtung Wernigerode, wo wir Kurs nach Nordwest setzten, um über Ilsenburg und Bad Harzburg Torfhaus zu erreichen. Hier war Gelegenheit für eine ausführliche Mittagspause und um die herrliche Aussicht zu genießen. Danach trieb es uns weiter über Goslar, Hahnenklee und Clausthal-Zellerfeld nach Osterode. Kaffee und Kuchen gönnten wir uns in Hahnenklee, wo wir auch einen kurzen Stopp an der sehenswerten Stabkirche einlegten. Nachdem wir südwestliche Richtung eingenommen hatten, strebten wir dem mäandernden Straßenband folgend langsam den Heimathafen an. Herzberg, Bad Lauterberg und Bad Sachsa flogen an uns vorbei und schon verließen wir die befestigte Straße, um dem ansteigenden Waldweg zum Quartier die Referenz zu erweisen. Nach ca. 250 Kilometern und um unzählige Kurven reicher schlugen wir ohne Ausfälle an der Basis auf. Ein erfolgreicher Tag und das Einlaufbier schmeckte besonders lecker.
Nach morgentlichem Bad im erfrischenden Pool entschloss sich PKW-Besatzung Eins das warme Sommerwetter „Daheim“ zu genießen, während Zwei und Drei auf dem Weg und die Jagd nach weiteren Getränken machten. Inzwischen bezogen zum Familientreffen viele Leute „Bungalow Nr. 6“, also unsere Nachbarschaft, und es kam zu regem Austausch mit den redseligen Goslarern, die uns in Hamburg angesiedelt hatten. Nachdem wir uns aber als Schleswig-Holsteiner geoutet hatten, genossen wir deren Geschichten über Husum und unserem Nachbarstaat Dänemark. Etliche Gäste nutzen den Pool und es folgte mondänes Badeleben, das die Beobachtung wohlgeformter Harzer Hexen erlaubte.
Traditionell wird am Sonnabend im Hufhaus gegrillt und so konnten wir uns die Bäuche mit Thüringer Bratwurst, Puten- und Schweinesteaks, etlichen Salaten, Bratkartoffel und Pommes vollschlagen. Nach ein oder zwei Verdauungsbierchen öffnete erneut die Poolbar und trotz Lippenbekenntnissen heute den Alk-Spiegel gering zu halten, brannte bei einigen schon recht schnell die Warnlampe und drehte im roten Bereich. Kurz nach 23 Uhr verstummte die Musik, die Poolbar schloss und es wurde still in Baracke Nummer 5.
Sonntag morgen war schon recht früh allgemeine Hektik zu spüren. Die Duschen liefen ohne Unterlass und die Habseligkeiten wurden zu festen Bündel gepackt. Start der Rückreise war auf 10 Uhr festgelegt. Nach letztem gemeinsamen Frühstück an der zentralen Tafel im Gastraum wurde beschlossen den Aufbruch vorzuverlegen. Das letzte Mal den Waldpfad hinab, durch den Harz, am Brocken vorbei auf die Autobahn gen Heimat. Trotz fehlenden LKW-Verkehrs viele Stop-and-Go-Phasen und der übliche Aufenthalt vor dem Elbtunnel. Am Ende des Tages sind alle Reisenden wohlbehalten und vollzählig daheim angekommen.
Startvorbereitungen am Donnerstag
Nach der zweiten Ausfahrt sind alle wohlbehalten zurück
Zur Erfrischung gibt es das Einlauf-Bier
Der Gewittersturm hat uns aufgehalten – jetzt sind wir aber angekommen
Ecki spricht mit seiner Ziege
Frühstück im Gastraum des Hotels
Auch für eine Rast muss Zeit sein
. . . und auch Spass dabei – völlig falsche Cap!!!
Die Stabkirche in Hanhnenklee
Unser Dreh-und Angelpunkt Baracke Nummer 5
Die Rappbodetalsperre wurde auch von uns besucht
Ein letzter Blick auf den Brocken, die höchste Erhebung im Harz (1.141,20 Meter)
Text: Jens und Hans-Jürgen – Fotos: Jens, Helmut, Andreas, Siggi
